Definition des Schmerzes:
„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit
tatsächlicher oder potenzieller Gewebeschädigung einhergeht oder von
betroffenen Personen so beschrieben wird, als wäre eine solche
Gewebeschädigung die Ursache “
International Association for the Study of Pain (IASP, Internationale Gesellschaft zur Erforschung des Schmerzes)
Akute Schmerzen
stellen eine wichtige Warn- und Schutzfunktion des Körpers dar. Sie dauern in der Regel Stunden bis Tage an, sind selbstlimitierend und gut behandelbar.
Chronische Schmerzen
hingegen haben keine sinnvolle Warnfunktion. Sie dauern Monate bis Jahre an und zeigen meist eine progrediente Verschlechterung.
Nozizeptive Schmerzen
sind von der Schmerzqualität meist „dumpf“, “scharf” und „bohrend“. Beispiele wären degenerative Veränderungen (Verschleisserscheinungen) des Bewegungsapparates und der Wirbelsäule, wie Kniegelenksarthrose oder entzündliche Veränderungen (Arthritis).
Neuropathische Schmerzen
sind von der Schmerzqualität meistens „brennend“ ,“einschiessend” und „kribbelnd“. Beispiele wären Schädigungen oder Funktionsstörungen im Nervensystem nach Nervenverletzung oder Durchtrennung im Rahmen eines Traumaereignisses oder die diabetische Polyneuropathie.
Neben psychosozialen Faktoren, wie Belastung im beruflichen und privaten Alltag, spielen auch eine falsche Erstdiagnose sowie inadäquate therapeutische Massnahmen bei der Chronifizierung des Schmerzes eine wichtige Rolle.
Chronifizierung der Schmerzen
Darüber hinaus verändern wiederholte Schmerzsignale Nervenstrukturen (Neuroplastizität). Diese „erinnern“ sich an den Schmerz und bilden eine Art Schmerzgedächtnis. Betroffene Nerven werden überempfindlich und melden dem Gehirn selbst leichte Reize als Schmerz.
Der chronische Schmerz stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar. Unbehandelt führt er häufig durch Verminderung der Lebensqualität zur sozialen Isolation bis hin zur schweren Depression, in einigen Fällen sogar zum Selbstmord.
Bitte beachten Sie:
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