Intrathekale Opioidapplikation
Eine weitere Therapieoption bei chronischen und therapieresistenten Schmerzsyndromen ist die Implantation von Medikamentenpumpen. Durch die intrathekale Gabe von Opioiden können sowohl nozizeptive als auch gemischt neuropathisch-nozizeptive Schmerzen behandelt werden. Neben der sorgfältigen Patientenselektion, die für einen solchen Eingriff in Frage kommen, ist die exakte Titration des Opiods intrathekal wichtig. Daher sollte die Austestung zunächst mit einer externen Pumpe durchgeführt werden, um einen gleichmässigen Medikamenten-Flow zu gewährleisten. Die intrathekale Opioiddosis entspricht ca. 1/300 bis 1/100 der jeweiligen oralen Dosierung. Durch Punktion mit einer Tuohy-Kanüle wird ein Du Pen-Katheter in den Subarachnoidalraum eingebracht, über den das Opiat direkt an das Rückenmark abgegeben wird.
Erst nach erfolgreicher Austestung und deutlicher Schmerzreduktion unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen kommt es zur definitiven Implantation einer Medikamentenpumpe. Der Patient muss sich danach in regelmässigen Abständen zur Pumpenfüllung wieder vorstellen.
Auch Patienten, die an einer spastischen Parese leiden, wie z.B. nach Rückenmarksverletzung oder im Rahmen einer Encephalomyelitis disseminata (auch als Multiple Sklerose bekannt), profitieren durch Medikamentenpumpen. Bei ihnen wird das Medikament Lioresal (Baclofen) zur Behandlung der Spastik angewandt.
Indikationen für die intrathekale Infusion (Medikamentenpumpe)
- Chronisches regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
- Nozizeptives Failed back surgery Syndrom
- Schmerzen bei Malignomen
- Rückenmarksverletzung
- Dystonie
- Osteoporose
- Polyarthritis